Vegetationsbrandbekämpfung aus dem Wasser

Am vergangenen Wochenende erprobten wir zusammen mit der FFW Blaibach und dem DLRG Ortsverband Blaibach die Vegetationsbrandbekämpfung mittels Motorboot.

Bedingt durch die schlechte Zugänglichkeit der Ufer rund um den Blaibacher See, gepaart mit stetig steigender Wald- und Vegetationsbrandgefahr, haben sich die Feuerwehren gemeinsam mit der DLRG Gedanken gemacht, wie ein mögliches Feuer rund um den See effektiv bekämpft werden kann.

Dadurch, dass das Seeufer mit Feuerwehrfahrzeugen nicht erreichbar ist und ein manueller Materialtransport sehr zeit-, energie und personalintensiv wäre, sind im Vorfeld alternative Möglichkeiten ausgelotet worden. Hierbei bot sich das neue Motorboot „Heidi II“ der DLRG an, welches erst im Herbst letzten Jahres in Dienst gestellt wurde.

Das Boot verfügt neben einem leistungsstarken 100 PS-Motor auch über eine Aufnahme für eine Tragkraftspritze, sodass das Boot nicht nur zum reinen Materialtransport genutzt werden kann, sondern die Pumpe auch auf dem Boot betrieben werden kann. Um diese Möglichkeit der Brandbekämpfung zu testen und Erfahrung zu sammeln, trafen sich daher die beiden Feuerwehren sowie die DLRG des Gemeindebereichs am Samstagmorgen am Blaibacher See mit etlichen aktiven Kräften der jeweiligen Rettungsorganisation.

Nachdem es für die Feuerwehren eine grundsätzliche Einweisung in die Funktionen des Einsatzbootes sowie das mitgeführte Material auf den DLRG-Einsatzfahrzeugen gab, wurde die Leistungsfähigkeit sowie die Wendigkeit des Bootes demonstriert. Nachdem ein Grundverständnis für das Verhalten des Bootes herrschte, begann der Versuchsaufbau mit der Tragkraftspritze. Hierzu wurde neben der Pumpe auch zwei B-Strahlrohre mitsamt Stützkrümmer an der Pumpe montiert sowie eine Saugleitung mit Saugkorb angekuppelt. Ein Teil der Übung war es auch, die Vor- und Nachteile von Mehrzweckstrahlrohen gegenüber von Hohlstrahlrohren sowie von Flachsauger gegenüber herkömmlichen Saugkorb in diesem spezifischen Einsatzszenario zu testen.

Neben den Erkenntnissen zum effizienten Einsatz der Feuerwehrtechnik sind während der Übung auch die Besonderheiten beim Betrieb der Tragkraftspritze auf dem Boot aufgefallen. So wird es für den Bootsführer schwierig, das Boot bei einer Wasserabgabe von ca. 1500 l/min stabil zu halten und es sind viele Lenkkorekturen notwendig. Ebenso wurde die Wichtigkeit einer dauerhaften Abstimmung zwischen Maschinisten und Bootsführer erkennbar, um eine einwandfreie Funktionalität der Tragkraftspritze zu gewährleisten.

Nach einigen Stunden wurde die Übung bei bestem Sommerwetter und Verpflegung vom Grill am frühen Nachmittag für beendet erklärt, bevor es nach dem Einrücken der Fahrzeuge galt, diese wieder einsatzbereit zu machen.

Bilder und Videos: Alexander Ziereis, Johannes Graßl, FFW Blaibach

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