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01. Februar 1922 | Die Geburtsstunde der Feuerwehr Bärndorf am 1. Februar 1922 fiel in eine Zeit, die ganz und gar den damals lebenden Menschen nicht freundlich gesonnen war. Weltwirtschaftskrise und Inflation raubten den Menschen das Wenige, was sie an Ersparnissen zur Seite gelegt hatten. Vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Bärndorf gab es eine Pflichtfeuerwehr, die laut einer namentlichen Auflistung vom 18. Januar 1915 aus 10 Steigern, 8 Spritzenmännern und 7 Ordnungsmännern bestand. |
05. März 1922 | Am 5. März 1922 fand, vom Gemeinderat Bärndorf veranlasst, in Reckendorf eine Versammlung der männlichen Gemeindebürger statt, die die Gründung einer Feuerwehr zum Ziel hatte. Die Ladung hatte ein starkes Echo ausgelöst, so dass noch am gleichen Tag in die Neuwahlen eingetreten werden konnte. – 35 der 36 abgegebenen Stimmen entfielen für die Amtsperiode 1922/24 auf den ersten Bürgermeister der Gemeinde, den Bauern Ignaz Raab aus Plarnhof, als ersten Vorstand. – Ihm zur Seite stand das Gründungsmitglied Kommandant Johann Miethaner aus Kolmberg. Im Gründungsprotokoll findet man ferner verzeichnet: – Ignaz Wensauer aus Reckendorf als Adjutant – Josef Wensauer (Maurer) als Schriftführer, Kassier und Signalist – Josef Sigl aus Reckendorf als dessen Stellvertreter – Franz Wanninger aus Kolmberg als dessen Zeugwart – Wolfgang Wanninger aus Kolmberg als Stellvertreter – Ignaz Raab, Söldner, aus Plarnhof als Zugführer 1 für Steiger – Karl Wanninger aus Plarnhof als Zugführer 1 für die Spitzenmannschaft – Xaver Schiedermeier aus Bärndorf als Zugführer 3 für die Ordnungsmannschaft – Max Peetz und Mich Raab als Sanitätspersonal Der Jahresbeitrag wurde auf 15 Mark, bei einer Aufnahmegebühr von 10 Mark, festgesetzt. So konnte der Kassier mit einem schon beachtlichen Gründungskapital die Heimreise antreten, weil eine freiwillige Sammlung noch zusätzlich einen Betrag von 1235 Mark erbracht hatte. |
02. April 1922 | Schon am 2. April des Gründungsjahres stand der Freiwilligen Feuerwehr Bärndorf ein wichtiger Termin ins Haus. Die Lieferung und Übergabe einer neuen Löschmaschine in Anwesenheit von Vertretern der Politik und des Feuerwehrschutzwesens. Die Lieferfirma Magirus wurden im Prüfbericht gute Noten für das Gerät ausgestellt |
14. Mai 1922 | Die Vereinsfahne wurde gekauft. |
10. Juni 1923 | Bereits am 10. Juni 1923 wurde eine zweite Feuerspritze, diesmal von der Firma Ludwig, bestellt. Bei einem Leistungsvergleich stellte man fest, dass die neue Spritze um eine Kleinigkeit „weiter reichte“, im Strahl bedeutend ruhiger war und weniger Kraftaufwand beim Handpumpen benötigte. Die Notwendigkeit der Anschaffung eines zweiten Löschgerätes für die Wehr ergab sich aus dem Umstand, dass sich der Feuerwehrbereich von der Bauernmühle bis Roßbach erstreckte und die Tatsache berücksichtigt werden musste, dass die Geräte mit Ochsen und Pferdegespannen zu den Einsatzorten gebracht wurden. Die Chronikaufzeichnungen weisen recht interessante Kaufdetails auf. Die Handspritze, um eine solche handelte es sich bei der Neuanschaffung, kostete den stolzen Inflationspreis von 6,5 Millionen Mark, zusammen mit 120 m Schläuchen. Für die Uniformen waren außerdem noch 120.000 Mark zu berappen. Fast zur gleichen Zeit wurde in Reckendorf auch ein Gerätehaus gebaut. Beträchtliche Eigenleistungen waren notwendig, um mit Hilfe der Gemeinde den Kostenaufwand von 800.000 Mark aufzubringen. Ein wenig später in Kolmberg errichteter Unterstellraum für eine Löschmaschine kostete 1 Million Mark. Die Spenden der Bürger, die zu dieser Zeit nur sehr wenig Geld besaßen, bestanden deshalb meistens aus Naturalien |
1923 | Gründungsfeste und Fahnenweihen, fehlen in den Chronikaufzeichnungen ebenso wenig, wie wichtige Ereignisse und Gedenktage. Ein solcher Gedenktag fiel in das beschriebene Krisenjahr 1923 mit der ersten Fahnenweihe. Rosa Franz aus Breitensteinmühle fungierte als Fahnenmutter. |
25. Mai 1950 | Das nächste große Ereignis der Feuerwehr Bärndorf ist mit dem 25. Mai 1950 datiert, dem Eintreffen der ersten Motorspritze, die auf einem Anhänger montiert war. Bis dahin mussten Handpumpen den Dienst bei Brandeinsätzen leisten. |
03. Juni 1962 | Die noch vorhandene alte Vereinsfahne wurde erneuert und am 3. Juni 1962 im Rahmen des 40-jährigen Gründungsfestes gesegnet. Landtagsabgeordneter Max Binder beschirmte es, Maria Wensauer aus Reckendorf bekleidete das Amt der Fahnenmutter, Rosmarie Pöschl aus Roßbach das der Festjungfrau. 41 Vereine hatten Abordnungen nach Bärndorf entsandt. |
20. Oktober 1962 | Schon weniger Wochen später, am 20. Oktober 1962, konnte im Rahmen eines Festaktes die neue Tragkraftspritze TS 8/8 offiziell in Dienst gestellt werden. |
08. Mai 1967 | Mit einem neuen Feuerwehrauto ergänzte die Gemeinde Bärndorf am 8. Mai 1967 die Ausrüstung der Wehr. Die Gemeinde Bärndorf stellte der Feuerwehr ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) vom Typ Ford Transit zur Verfügung. Zwei Jahre später stand der Bezug des neuen Gerätehauses in Kolmberg an. |
05. – 08. August 1974 | Bei einem weiteren großen Fest war die Wehr vom 5. bis 8. August 1974 anlässlich des 50-jährigen Vereinsjubiläums für 57 Abordnungen Gastgeber. Ignaz Raab aus Plarnhof hatte die Schirmherrschaft übernommen. Agnes Münsterer aus Bärndorf stand ihm als Festbraut zur Seite. |
01. – 03. August 1980 | Die neue Fahne, die jetzt der Mannschaft vorangetragen wird, erhielt anlässlich des Festes vom 1. bis 3. August 1980 den kirchlichen Segen. Wieder beschirmte Ignaz Raab das Fest, an seiner Seite Dora Pöschl aus Roßbach als Fahnenmutter und Maria Wensauer aus Reckendorf als Festbraut. |
17. Januar 1982 | Gründung von der Jugendfeuerwehr |
24. & 25. August 1985 | Zum Feiern gab es am 24. und 25. August 1985 eine beispielhafte Gemeinschaftsleistung, mit dem Ergebnis einer Gerätehauserweiterung in Form einer Aufstockung, mit der jetzt auch ein Unterrichtsraum geschaffen werden konnte. |
1988 | Ein neues TSF mit Beladung nach DIN 14530, auf Mercedes Benz-Fahrwerk und einem Ziegler Aufbau wurde in Dienst gestellt. In den folgenden Jahren wurden zur Verbesserung der Einsatzmittel bei Technischen Hilfeleistungen ein Beleuchtungssatz und eine Tauchpumpe angeschafft. |
26. – 29. Juli 1991 | Mit Bravour bestand die Feuerwehr Bärndorf die Herausforderung als Patenverein beim 125-jährigen Vereinsjubiläum der Feuerwehr Blaibach, verbunden mit der 25-jährigen Jahrfeier des Spielmannszuges. |
25. – 27. Juli 1997 | Feier des 75-jährigen Gründungsfestes der Freiwilligen Feuerwehr Bärndorf. In einem eigens dafür aufgestellten Bierzelt in Neukolmberg fanden 40 geladene Vereinsabordnungen Platz. Als Schirmherr fungierte der Landwirt Ludwig Wensauer aus Reckendorf, ihm zur Seite stand als Festmutter Edith Münsterer aus Bärndorf. |
26. Mai – 08. August 2006 | 26.05. Holzschalung gestrichen 27.05. Außenwände getüncht 15.07. Außentreppe belegt 07.08. Treppengeländer montiert 08.08. Treppenunterseite Schalung montiert |
03. Oktober 2008 | 140 –jähriges Bestehen des Feuerwehrinspektionsbereichs Bad Kötzting |
März 2009 | Renovierung der Fahrzeughalle |
2018 | Renovierung des Schlauchturms |
11. Mai 2019 | Gründung der Kinderfeuerwehr |
22. Juli – 24. Juli 2022 | Gründungsfest der Feuerwehr Bärndorf |
22. April 2023 | Fahrzeugweihe des neuen TSF-Logistiks |
März – Dezember 2023 | Renovierung der Aufenthaltsräume nach einem Wasserschaden |
Kommandanten
- 1922 – 1927: Johann Miethaner, Landwirt aus Kolmberg
- 1927 – 1945: Ignaz Raab, Landwirt aus Plarnhof
- 1945 – 1948: Ludwig Wensauer, Landwirt aus Reckendorf
- 1948 – 1949: Wolfgang Baumgartner, Landwirt aus Reckendorf
- 1950 – 1956: Michl Franz, Landwirt aus Reckendorf
- 1957 – 1964: Ignaz Raab, Landwirt aus Plarnhof
- 1965 – 1976: Josef Miethaner, Landwirt aus Kolmberg
- 1976 – 1990: Ludwig Wensauer, Landwirt aus Reckendorf
- 1990 – 2015: Josef Speckner, Schreiner aus Kolmberg
- Seit 2015: Josef Speckner jun., Schreiner aus Kolmberg
Vorsitzende
- 1922 – 1934: Ignaz Raab, Landwirt aus Plarnhof
- 1934 – 1945: Johann Miethaner, Landwirt aus Kolmberg
- 1945 – 1948: Ludwig Wensauer, Landwirt aus Reckendorf
- 1949 – 1962: Michl Franz, Landwirt aus Plarnhof
- 1962 – 1965: Ignaz Raab, Landwirt aus Plarnhof
- 1965 – 1976: Ludwig Saurer, Landwirt aus Kolmberg
- 1976 – 1981: Josef Franz, Landwirt aus Reckendorf
- 1981 – 1996: Johann Kasparbauer, Schreiner aus Neukolmberg
- 1996 – 2000: Josef Rabenbauer, Elektriker aus Neukolmberg
- 2000 – 2002: Johann Kasparbauer, Schreiner aus Neukolmberg
- 2002 – 2012: Josef Mühlbauer, KFZ-Meister aus Reckendorf
- 2012 – 2020: Josef Speckner, Schreiner aus Kolmberg
- 2020 – 2024: Josef Mühlbauer, KFZ-Meister aus Reckendorf
- Seit 2024: Florian Ostermeier, Ofenbauer aus Neukolmberg
Brände und Einsätze
Jahr | Einsatz |
21. Juni 1903 | Brand eines Holzschuppens des Wirtes Josef Wensauer in Reckendorf. |
05. Januar 1935 | Brand bei der Bauerswitwe Anna Stücker in Bärndorf. Der Brand wurde von der „Landsdorferbande“ gelegt. |
15. Oktober 1962 | Brand des landwirtschaftlichen Anwesen Paul Raab (Karl-Hans) in Kolmberg. Der Sachschaden an der niedergebrannten Scheune betrug ca. 60.000 DM. |
10. Juni 1967 | Brand in Plarnhof. |
30. September 1969 | Brand bei Stoiber in Plarnhof |
29. Dezember 1977 | Brand beim Anwesen Albert Meier in Neukolmberg. |
14. August 1992 | Brand im Sägewerk Alfons Kolbeck in Roßbach. |
Jugendfeuerwehr
Die Jugendfeuerwehr wurde am 17. Januar 1982 gegründet. Die folgenden Jugendwarte bemühten sich seit der Gründung der Jugendfeuerwehr um die Feuerwehranwärter
– Johann Kasparbauer
– Georg Sponfeldner
– Florian Ostermeier
– Sebastian Wensauer
– Julia Sauerer
– Tobias Pöschl
Kinderfeuerwehr
Die Kinderfeuerwehrgruppe „Löschdrachen“ wurde am 11. Mai 2019 gegründet. Mit der Gruppenleiterin Daniela Rabenbauer engagieren sich derzeit 6 Buben und ein Mädchen bei der Bärndorfer Kinderfeuerwehr.
Auszeichnungen
- Josef Speckner, Kommandant 1990 – 2015: Bayerisches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber am 06.04.2001